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> Gruselkabinett – Das Geständnis des Charles Linkworth
> Verlag: Lübbe Audio
> Laufzeit: 66 Minuten
> Altersempfehlung: ab 16 Jahren
> Ersterscheinung: 26.09.2025
>EAN: 978-3785787113
> INHALTSANGABE: London, Anfang des 20. Jahrhunderts: Nach der Hinrichtung des wegen Muttermordes verurteilten, aber nie geständigen Charles Linkworth wird der zuständige Gefängnisarzt Dr. Teesdale von mysteriösen Erscheinungen heimgesucht. Dem an übersinnlichen Phänomenen interessierten Arzt wird schnell klar, dass die Seele des Delinquenten keine Ruhe findet, und es scheint, als ob Linkworth im Diesseits noch eine Schuld begleichen muss. Dr. Teesdale: „Er hat offenbar den dringenden Wunsch, mir etwas mitzuteilen.“
> REZENSION: Es beginnt mit der Stille vor dem Unvermeidlichen. Ein Mann, dem die Zeit verrinnt, ein Arzt, der an der Wahrheit zweifelt, und eine Welt, in der Vernunft und Schuld sich ineinander verfangen wie Nebel im Licht. Das Geständnis des Charles Linkworth ist keine bloße Gruselgeschichte – es ist ein Stück seelischer Dunkelheit, sorgsam in Klang und Stille gegossen.
Titania Medien fängt diesen Ton meisterhaft ein. Alles wirkt gedämpft, als läge über der Handlung ein unsichtbarer Schleier. Das kalte Gefängnis, die fahlen Schritte im Gang, das Murmeln der Stimmen – man spürt die Nähe des Todes, ohne dass er je effekthascherisch inszeniert würde. Und dann, nach der Hinrichtung, dieses sanfte Kippen der Welt: Das Bekannte zerfließt, das Rationale verliert seinen Halt.
Was bleibt, ist der Nachhall. Ein Schatten, der sich nicht vertreiben lässt. Ein Telefon, das zu oft klingelt. Ein Atem, den man zu hören glaubt, obwohl niemand mehr da ist. Schritt für Schritt schiebt sich das Übernatürliche in die Wirklichkeit, leise, beharrlich, unausweichlich. Die Grenze zwischen Schuld und Spuk, zwischen Erinnerung und Heimsuchung, verwischt so fein, dass man selbst nicht mehr sicher ist, wo sie verläuft.
Gerade in dieser behutsamen Steigerung liegt die Kunst der Inszenierung. Nichts wird erzwungen, alles fließt. Die Spannung wächst nicht aus Lautstärke, sondern aus dem Schweigen zwischen den Sätzen. Die Hinrichtungsszene – ihr Herzstück – trifft mit einer Intensität, die körperlich spürbar wird. Danach bleibt etwas in der Luft, eine Unruhe, die sich nicht mehr legt.
Am Ende ist Das Geständnis des Charles Linkworth mehr als ein Hörspiel – es ist ein stilles Bekenntnis zum Grauen, das im Menschlichen wurzelt. Ein Werk, das unter die Haut geht, ohne sie je zu verletzen. Titania Medien hat hier ein Stück geschaffen, das nachhallt wie ein ferner Klang – klar, traurig, wunderschön.
> SPRECHER: Die Sprecherleistungen sind durchweg erstklassig. Valentin Stroh überzeugt in der Titelrolle mit einer Mischung aus Verzweiflung und Würde, während Glenn Goltz und Bert Stevens das Geschehen mit spürbarer Tiefe tragen. Ergänzt wird das Ensemble durch erfahrene Stimmen wie Bodo Primus, Marie Bierstedt, Petra Nadolny, Leon Reichert, Herma Koehn, Lutz Reichert, Uschi Hugo, Marc Gruppe und Jennifer Rohde – ein Cast, der die Geschichte mit emotionaler Glaubwürdigkeit und präziser Stimmführung zum Leben erweckt.
> SOUNDCHECK: Klanglich zeigt sich Titania Medien einmal mehr von seiner besten Seite. Die Geräuschkulisse wirkt zugleich realistisch und fein stilisiert: das hallende Echo der Gefängniszellen, das ferne Läuten eines Telefons, das Rascheln von Kleidung oder das leise Knarren einer Tür – jedes Detail ist sorgsam platziert und verstärkt die dichte, bedrückende Atmosphäre. Nichts wirkt überladen; die Mischung aus realer Akustik und subtiler Stilisierung erschafft eine packende, authentische Klangwelt, die den Hörer mitten in die düstere Welt des frühen 20. Jahrhunderts zieht.