


> ORIGINALTITEL: Dracula: A Love Tale
> INHALT: Nach dem Tod seiner Frau schwört ein Graf aus dem 15. Jahrhundert Gott ab und wird zum Vampir. Jahrhunderte später, im London des 19. Jahrhunderts, sieht er eine Frau, die seiner verstorbenen Frau ähnelt, und verfolgt sie.
> BEWERTUNG: 3 von 5 Schuppenrüstungen.
> UNSERE REZENSION: Nach etlichen Dracula-Verfilmungen in den letzten Jahren und Eggers‘ neuem Nosferatu kommt nun vom europäischen Festland eine einigermaßen neue Sicht auf den altbekannten Mythos des Grafen Dracula. Luc Besson, der schon immer für eine gewisse Form der Extravaganz aber durchaus Tiefgang bekannt war, kommt nun daher und inszeniert „Dracula – Die Auferstehen“ (Dracula: A Love Tale“ als eben das, was im Originaltitel vorgegeben wird. Eine Liebesgeschichte. Mehr aus der Sicht Draculas als jedes der anderen altbekannten Protagonist*innen, erleben wir hautnah die Suche des Grafen nach seiner Liebe, die ihm in einem Spiel des Schicksals genommen wurde. WIe er sich nach ihr verzehrt und wie er seine Macht nutzt, die Wiedergeburt seiner Liebe zu finden und erneut zu erobern.
Diese Romeo und Julia-esque Liebesgeschichte ist anfangs verpackt in ein recht opulentes, wenn auch unter seinem limitierten Budget leidendes Fantasy-Epos, das sich daraufhin in ein interessantes und eigenartiges Period-Piece des 19. Jhs. verwandelt. Operette Bilder, große und starke Emotionen und eine gewisse Exzentrik schmücken den Film aus und machen ihn bemerkenswerter, als es bei einer weiteren Dracula-Adaption sein sollte. Auch wenn sich in Teilen an anderen bekannten Stoffen bedient wird und Set, Kostümbild und Aspirationen des Regisseurs nicht ganz auf einen harmonischen Nenner kommen, ebenso wie die tonalen Sprünge, lohnt es sich durchaus sich auf diesen melancholischen und ehrlichen Film einzulassen. Ganz besonders durch die Performances von Caleb Landry Jones (Dracula) und Zoë Bleu (Mina), weiß der Film in seiner emotionalen Verstrickung zu fesseln. Eine Matilda De Angelis, die eher spielt wie in einem billigen B-Movie aber mit einer faszinierenden Versessenheit, dass es gar nicht so sehr überzogen wirkt und Christoph Waltz als Priester, der für das „Gute“ steht, werden in dem Film leider etwas vergeudet bzw. nicht angemessen inszeniert. Auch sehen die Effekte aus wie aus einer wirklich guten Fernsehserie, aber im Kino merkt man schnell, dass die Bilder nicht wirklich authentisch eingefangen werden können. Auch bei Rüstungen und der generellen Ausstattung kommt immer wieder das Gefühl von „Budgetbegrenzung“ hinzu. Für mich, als Mensch, der B-Movies durchaus liebt und Effekten ihre Glaubwürdigkeit gerne Verzeiht, solange sie nicht out-of-place wirken, machte das überhaupt nichts aus, aber es ist eine Erwähnung wert.
Alles in allem erschafft Besson hier tatsächlich eine eigene Interpretation der Dracula-Geschichte, die sehenswert, wenn auch speziell ist.
> REGIE: Luc Besson.
> DREHBUCH: Luc Besson, Bram Stoker.
> BESETZUNG: Caleb Landry Jones, Christopher Waltz, Zoe Bleu, Matilda De Angelis, Ewens Abid, Bertrand-Xavier Corbi, Raphael Luce, Guillaume de Tonquédec.
> GENRE: Horror, Fantasy, Liebesfilm.
> KINOSTART: 30. Oktober 2025.
> LAUFZEIT: 129 Minuten.
> ALTERSFREIGABE: 12 Jahren.
> VERLEIH: LEONINE Studios.
> INFO: Rezension von Arie Jaspers, der den Film am 05.09.2025 bei einer PV in Köln sah.