


INHALT: Rachel, a writing student in Los Angeles, finds her life disrupted when she receives news of her grandmother’s passing. At the encouragement of a trusted professor, she goes home to process the family’s trauma through her writing.
Im Familiendrama „Evan Wood“ von den Autor*innen Alejandro Lopez und Charlotte Louise Spencer und der Regisseurin Niki Byrne folgen wir der Studentin Rachel Wood (Charlotte Louise Spencer), die nach dem Tod ihrer Großmutter für deren Beerdigung in ihre Heimatstadt fährt, in der sie mit ihrem problembelasteten, entfremdeten Bruder Evan (Alex Sorian Brown) konfrontiert wird.
Rachel zog aus ihrer Kleinstadt nach LA um dort zu studieren. In ihrer Wohnung lebt sie mit ihrem Desinteressierten Freund zusammen. In der Uni schafft sie ihre Abgaben nicht. Als ihre Oma stirbt, wird sie mit der Entscheidung konfrontiert in ihre Heimat zurück zu fahren. In der Hoffnung neue Inspirationen zu sammeln, begibt sie sich auf die Reise und öffnet damit alte Wunden, die nie ganz verheilt sind.
Der Independent Film mit einem Budget von 30 tausend Dollar folgt dabei der Frage, ob Tod auch zusammenführen kann.
Rezension: Mit einer Leidenschaft für das Material zeigt „Evan Wood“, dass ein kreativer Kopf kein großes Budget benötigt, um einen Film nicht nur zu erdenken, sondern auch zu casten, vorzuproduzieren und erfolgreich umzusetzen. Obwohl der Film nicht sonderlich innovativ ist, strömt er dennoch vor der Energie und Power der Menschen, die hinter und vor der Kamera stehen.
Die Kulissen fügen sich harmonisch ein, und die teils melodramatischen, aber sehr ehrlichen Dialoge zeugen von einem feinen Gespür für die zugrunde liegende Thematik und deren Relevanz. Im Gegensatz zu vielen anderen Produktionen gibt es hier keine großartig komplexen technischen Spielereien, keine CGI-Explosionen oder übertriebene Actionsequenzen. Stattdessen wird uns ein ehrliches und vor allem glaubwürdiges Drama präsentiert, das sich mit Menschen – und nicht bloß mit Charakteren – auseinandersetzt.
Der Film entfaltet sich zu einem sehr souveränen Gesamtbild, das mit einer Laufzeit von 90 Minuten und größtenteils überzeugenden Performances eine kurzweilige Unterhaltung bietet, die repräsentativ für die Menschen ist, die ihn erschaffen haben.
Meiner Meinung nach ist es von großer Bedeutung, Jungkünstlerinnen zu unterstützen, die sich ihrer Limitationen, insbesondere in Bezug auf das Budget, bewusst sind und innerhalb dieser Rahmenbedingungen agieren. Hier zeigen sich junge Talente, die auf ihrem Weg in die exklusive Filmbranche ihren Mut beweisen und sich nicht einschüchtern lassen. Stattdessen nehmen sie das Heft in die eigene Hand und drehen selbst einen Film, um sich der Szene zu beweisen. Diese Entschlossenheit ist unglaublich inspirierend und sollte von uns, den Konsumentinnen, aktiv unterstützt werden.
Laufzeit: 90 Minuten.
Sprache: Englisch (ohne Untertitel).
In Farbe.
„Evan Wood“ auf MUBI: https://mubi.com/de/films/evan-wood
„Evan Wood“ auf iTunes: https://itunes.apple.com/gb/movie/evan-wood/id1620422478