Der erfahrene LAPD-Officer Ray Mandel (Thomas Jane) und Neuling Nick Holland (Luke Kleintank) sind gemeinsam auf Streife in Los Angeles. Für Nick ist es der erste Einsatz überhaupt, für Ray die erste Nacht als Begleitung eines Rookies. Der Polizeifunk schickt die beiden von einem Einsatz zum nächsten, doch je weiter die Nacht voranschreitet, desto mehr versinkt die Stadt im Chaos. Zwei Polizistenmörder sind auf der Flucht und ein skrupelloser Cop durchkämmt die Straßen auf der Suche nach Vergeltung. Noch bevor seine erste Schicht vorbei ist, muss Nick erkennen, dass es Wahnsinn und Gewaltbereitschaft auf beiden Seiten des Gesetzes gibt, und er begreift, was es wirklich heißt, ein Cop zu sein…
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BEWERTUNG: Der Thriller „Im Netz der Gewalt“ (OT, „Crown Vic“) von Joel Souza erzählt die Geschichte zweier Streifenpolizisten des LAPD, die sich im Verlaufe einer Nacht mit diversen Delikten konfrontiert sehen und Gerechtigkeit in die Dunkelheit bringen wollen. Der Originaltitel „Crown Vic“ lässt bereits darauf schließen, was für eine Art Film uns hier erwartet. Die gesamte Handlung des Films spielt in einer Nacht in und um einen Crown Vic Polizeiwagen. Der alte Haudegen Ray Mandel (Thomas Jane) bekommt den Jungspund Nick Holland (Luke Kleintank) zugeteilt, dessen erste Streifenfahrt es sein wird. Der Film erweckt den Eindruck eine leicht überspitzte, allnächtliche Streifenfahrt zweier Polizisten zu porträtieren. Das heißt, trotz einiger schmaler, roter Fäden, wird der Fokus auf den Beruf des Polizisten und dessen Scherereien und Pflichten gelegt. Beinahe anthologisch werden mehrere, spannende Zwischenfälle vom Zuschauer hautnah miterlebt, die, in ihrer Diversität, der dunklen Stadt eine eigene Lebendigkeit einhauchen. Das gelingt einerseits durch das wunderbar authentische Drehbuch und andererseits durch die Regie und die Performances der einzelnen Schauspieler. Besonders hervorzuheben sind hier Thomas Jane und Luke Kleintank, die den Film durch ihr Charisma und den Humor, aber auch die emotionale Tiefe ihrer Porträtierungen, tragen können. Trotz der altbekannten Formel des jungen Cops, der mit einem älteren zusammengetan wird, springt der Film nicht auf Klischees auf, sondern hält die Charakterdynamik interessant und frisch. Im Allgemeinen verzichtet der Film auf Klischees und dreht das ihm gegebene Setting immer in überraschende Richtungen. Neben den Hauptakteuren wirkt auch jede andere Figur in diesem Thriller lebensecht und auch die Situationen sind glaubwürdig genug um den Zuschauer glauben zu lassen, so sähe der Polizeialltag in LA aus. Die Kameraführung und Detailverliebtheit sorgen für eine starke Emersion, die dem Zuschauer wirklich das Gefühl vermittelt, er befände sich mit im Auto. Dadurch, dass viele Einsätze gezeigt werden, verlieren die sich durchziehenden Handlungen jedoch etwas an Gewicht. Das heißt, das Payoff ist am Ende nicht sonderlich berührend und auch die Gewichtung ist nur bedingt zu spüren. Das kann man gut oder schlecht finden. Ich persönlich habe es genossen, mich einen Film lang von spannender Unterhaltung ohne große emotionale Komponente berieseln zu lassen. Für einen ruhigen Abend ein perfekter Thriller.
8 manuelle Kofferraumtüren von 10
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Kaufstart: 11. September 2020 auf DVD und BLU-RAY erhältlich. Weitere Informationen zum Film unter: www.capelight.de
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Die Bewertung zum Film wurde von Schauspieler und Filmemacher Arie Jaspers geschrieben, der den Film Anfang September 2020 in Köln sah.