BEWERTUNG: „Knives Out“ ist ein amerikanischer Kriminalfilm von Rian Johnson, der das Drehbuch schrieb und Regie führte. Der Patriarch der Familie Thrombrey verstirbt am Abend seines 85. Geburtstages. Es wird von einem Suizid ausgegangen, bis ein mysteriöser Brief die Aufmerksamkeit des legendären Detektives Benoit Blanc, Daniel Craig, auf sich zieht, der für Ermittlungen prompt wieder aufnimmt. Es entspannt sich ein Gewirr aus Lügen, die den Abend des angeblichen Suizides in ein anderes Licht rücken. Trotz ein paar, meiner Meinung nach, grober Schwächen, erinnert der Film im besten Sinne am Agathe Christie Geschichten. Fast schon so sehr, dass er aus ihrer Feder hätte stammen können. Damit meine ich, es gibt herrlich überzeichnete Charaktere, die alle ihre sympathischen Eigenheiten haben und es gibt ein Mysterium, das nach und nach immer tiefer zu gehen beginnt. Im Zentrum derer Handlung steht Marta Cabrera, gespielt von Ana de Armas, die eine besondere Verbindung zu dem Oberhaupt der Familie hatte. Sie gehört nicht direkt zur Familie, wird aber wie ein Familienmitglied behandelt und gerät so auch in die Position, von den Ermittlern in die Ermittlungen integriert zu werden. Die Schauspieler lassen das konfuse Konstrukt, mit ihren Leistungen, sehr glaubwürdig erscheinen und es gelingt ihnen, meiner Meinung nach, den Zuschauer in die Welt des Films zu entführen. Meiner Meinung nach lohnt sich der Film in erster Linie für die Performances der Schauspieler. Die zwei Probleme, die ich mit dem Film habe, und die für mich auch schwer wiegen, sind folgende. Ich hatte über den gesamten Film kein Gefühl für den Ort. Es wirkt nicht wie ein Film, der in den USA spielt, mit dem großen Anwesen und auch vom Humor und der Sprache her, dachte ich, dass der Film in Großbritannien angesetzt ist und vom Akzent auf Amerikanisch gemacht wurde. Das zweite Problem ist, dass mich der Verlauf der Story enttäuscht hat. Es gibt keinen innovativen Twist in der Endauflösung, eher das Gegenteil. Ich beziehe mich hier nur auf den letzten Twist. Es gibt viele kleine Twists, die wirklich gut gelungen sind, wie ich finde. Das letzte störende, wäre für mich, dass es vor allem in der zweiten Hälfte, ein paar kleine Längen gibt, die für mich aber nicht stark ins Gewicht gefallen sind. Alles in allem ist „Knives Out“, meiner Meinung nach, ein sehr gelungener Ensemble Film, der den Kinobesuch oder auch den Kauf wert ist.
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Kinostart: 02. Januar 2020. Weitere Informationen zum Film unter: https://knivesout.movie/
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Die Bewertung zum Film wurde von Schauspieler, Autor und Theaterregisseur Arie Jaspers geschrieben, der den Film am 27. November 2019 sah.