In einer abgelegenen Bergregion irgendwo in Lateinamerika absolviert eine aus Teenagern bestehende Kampfgruppe von Rebellen, mit Kampfnamen wie Rambo, Schlumpf, Bigfoot, Lobo und Boom-Boom, militärische Übungen, während sie im Auftrag einer nebulösen Guerillagruppe, die nur als „die Organisation“ bekannt ist, eine Gefangene (Julianne Nicholson) und eine zwangsrekrutierte Milchkuh bewacht.
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Ein Angriff aus dem Hinterhalt treibt die Gruppe in den Dschungel, ihr komplexes Beziehungsgeflecht zerreißt und die Mission beginnt schiefzugehen.
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BEWERTUNG: „Monos – Zwischen Himmel und Hölle“ ist ein bildgewaltiges, südamerikanisches Drama des Regisseurs Alejandro Landes, das trotz einer eher einfachen, vorhersehbaren Story gut bei der Stange hält. Grund dafür sind die Leistungen der Schauspieler, die hier alle eine hervorragende Leistung erbringen. Ich kann hier niemanden im Besonderen loben, da die jugendlichen eine wilde Gruppe Bilden und auch als solche herausragend funktionieren. Auch die Nebencharaktere, die Amerikanerin und der Bote, kommen in ihren Rollen wunderbar zur Geltung. Aber worum geht es denn eigentlich? Tja, nun… um ehrlich zu sein, kann ich das nicht genau sagen. Natürlich gibt es einen Aufbau und klare Aufgaben, die verteilt werden, aber die Aufgaben haben kein Ziel. Es wirkt auf mich, als seien diese ein Selbstzweck, um die Protagonisten beschäftigt zu halten, sie wichtig fühlen zu lassen. Es werden nie klare Gründe gegeben, warum die jugendlichen in ihrer Situation sind oder was ihre Ziele sind, oder sein sollen. Das sind alles sehr wage Aussagen, aber ich habe da es Gefühl, genau zu betiteln, was die Rahmenbedingungen sind, wäre schon zu viel verraten, daher gehe ich nur auf die Struktur der Geschichte ein. Während diese am Anfang noch mit der einen oder anderen Wendung aufwartet, verläuft sie sich schnell in ein simples Katz und Maus Spiel mit wildem Jugendlichen, das sich des Öfteren wiederholt. Schade.
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Trotzdem hält die an sich eher uninspirierte Story die Aufmerksamkeit durch eine detailverliebte und innovative Umsetzung. Dazu kommen noch Schauplätze, die so enorm bildgewaltig und einprägsam sind, dass ich dem Regisseur und dem Kameramann (Jasper Wolf) nur applaudieren kann. Die dreckige, aber gleichzeitig wunderschöne Welt, in der sich die Charaktere bewegen, lässt bei mir Fernweh aufkommen.
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Ich halte also fest, „Monos – Zwischen Himmel und Hölle“ ist ein Arthouse Film erster Güte, der sich Zeit lässt und viel auf Gefühl setzt. Es ist zu schade, dass die Story, meiner Meinung nach, nicht mit den anderen Bereichen der Produktion mithalten kann. Trotzdem würde ich eine Empfehlung für den Film aussprechen, wenn einem danach ist, sich von gewaltigen Bildern und einen ruhigen Tempo in eine andere Welt entführen zu lassen.
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Arie’s persönliche Wertung: 7 von 10 Wildwasserbahnen.
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Kinostart: 04. Juni 2020. Weitere Informationen zum Film unter:
https://dcmworld.com/portfolio/monos-zwischen-himmel-und-hoelle/
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Die Bewertung zum Film wurde von Künstler, Autor und Theaterregisseur Arie Jaspers geschrieben, der den Film am 23. März 2020 in Köln sah.