INHALT: Ausgerüstet mit sämtlichen Waffen, die sie in die Finger bekommen können, und den Fähigkeiten sie auch zu benutzen, sind die Expendables DAS ultimative Verteidigungs-Team – sie werden gerufen, um die Welt zu retten, wenn alle anderen Optionen vom Tisch sind. Die Söldnertruppe um Barney Ross (Sylvester Stallone) tritt nun an für einen letzten großen Auftrag, bei dem Lee Christmas (Jason Statham) Verantwortung übernehmen muss. An seiner Seite: Jede Menge neuer Teammitglieder mit ausgefallenen Kampf-Stilen und Taktiken. Der Countdown läuft heiß…
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FILMBEWERTUNG: Mit einem Produktionsbudget von schätzungsweise 100 Millionen Dollar (Google „The Expendables 4“) kann man sich bei dem Endprodukt sicher sein, dass 95% davon in die Taschen der Darstellenden geflossen sind. Was „The Expend4bles“ hier auffährt, sieht auf der Kinoleinwand so aus, als sei es nur 2 – 3 Schauspielenden-Namen davon entfernt direct-to-DVD zu sein. Playstation 3 CGI, überwiegend falsch aussehende Locations, flache Ausleuchtung, steifes Spiel, teilweise grässliche Dialoge nach dem Motto „Wenn ich sage, dass etwas witzig ist, ist es dann bestimmt witzig“ und eigentlich nur noch eine Jason-Statham-Show. Dabei fühlt sich der Film aber selbst so cool, dass sein Ego und seine Leistung in gar keinem realistischen Verhältnis zueinander stehen.
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Aber ein Schritt zurück: Nach dem Fehlschlag einer Mission muss Lee Christmas „Jason Statham“ die Expendables verlassen, während diese das katastrophale Resultat ausbügeln gehen. Die Expendables, deren Ränke aufgefüllt wurden mit, unter anderem, Galan (Jacob Scipio) und Easy Day (Curtis „50 Cent“ Jackson) verbringen nun den Großteil des Films auf einem Flugzeugtransporter und ballern sich durch Massen an gesichtslosen Handlangern mit dem einen oder anderen obligatorischen Hero-Walk dazwischen. Plötzlich auftauchende neue Charaktere, problemlösendes Urin und Fehler in der eigenen Logik sind da noch das kleinste Problem. Die Handlung ist nicht nur vorhersehbar, sondern weist leider auch keine einprägsamen Momente auf. Tony Jaa bleibt hier leider deutlich hinter dem zurück, was dieser geniale Kampfkünstler einem Film beisteuern kann. Generell ist die Handlung durch eine flache und beinahe Soap-inszenierte Erzählung sehr belanglos, dass nicht wirklich Spannung aufkommen will. Dazu passt dann leider auch, dass in diesem Film weder Kulissen, noch die Action großartig handgemacht zu sein scheinen. Alles wirkt Fake und überzogen. Aber nicht überzogen genug, um unterhaltend zu sein. Ein Beispiel für die Absurdität der Geschichte ist direkt am Anfang, als zwei der Expendables in eine Bar gehen und einfach unschuldige Menschen schwer verletzen und/oder töten. Das sind die Leute, die wir feiern sollen? Tatsächlich gibt es eine Sequenz mit einem Influencer, die zwar zynisch, aber durchaus satirisch genug ist, um noch am meisten zu unterhalten. Paradoxerweise ist der Film aber so wenig reflektiert, dass er im Endeffekt dieselben Fehler macht, die er dem Influencer in dieser Sequenz ankreidet.
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Es gibt Filme, da fragt man sich, warum irgendwer zugestimmt hat diesen zu drehen und ob einem nicht spätestens beim Dreh klar geworden sein müsste, dass man hier ganz schnell raus muss. Schade ey. Aber mit einem Haufen Freund*innen, die alle Bock auf eine Bad-Movie-Night haben, kann man das schon machen.
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2 von 5 realen Locations.
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Mit: Jason Statham, Sylvester Stallone, Megan Fox, Andy Garcia, Dolph Lundgren, Iko Uwais, 50 Cent, Tony Jaa, Randy Couture, Nicole Andrews.
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Kinostart: 21. September 2023 im Verleih der LEONINE Studios .
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Die Bewertung zum Film wurde von Schauspieler, Autor und Theaterregisseur Arie Jaspers geschrieben, der den Film am 18. September 2023 in Köln sah. Arie Jaspers: http://ariejaspers.ahoi-design.de/