Alles Wissenswerte:
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Was wäre ein Film ohne seine Musikkompositionen? Natürlich kein Film! Und so lebt oder so auch stirb ein Film mit seiner Musik. Filmmusik oder auch Score genannt (kein Soundtrack, das ist eine andere Geschichte) beeinfluss das Seh-/Filmvergnügen in jeder nur erdenklichen Sekunden. Sie sorgt für Spannung, Traurigkeit, Freude, Lachen, Beklommenheit, Gänsehaut oder einfach nur fesselnde Momente. Weil die Musik im Film so wichtig ist, möchten wir euch hier mit einem Interview auf einen begabten Filmkomponisten aufmerksam machen: Tobias Alexander Ratka.
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OBZ führte das Interview online am 08. November 2019 mit Tobias Alexander Ratka.
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Tobias Alexander Ratka besitzt das Talent dem Geschehen auf Leinwand genau zu folgen und mit seinen stimmigen Klängen ein harmonisches Gesamtumfeld zu schaffen und zugleich die Dynamik der Geschichten mehr hervorzubringen.
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INTERVIEW – UNZENSIERT!
OBZ: Herr Ratka, wie kam es das Sie Filmmusik komponieren? War es für Sie schon immer ein Traum Filmkomponist zu werden?
RATKA: Nein, aber es war immer mein Traum in der Filmbranche zu arbeiten. Ich bin, durch meinen Stiefvater, in einem sehr film-lastigen Haushalt aufgewachsen. Musik war zwar immer schon in meiner Familie präsent (durch meinen Vater), aber anfangs wollte ich doch eher Regisseur werden. Erst als ich meine Leidenschaft fürs Komponieren entdeckt habe, fand ich zur Filmmusik.
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OBZ: Sie haben bereits einige Projekte musikalisch umgesetzt. Erzählen Sie uns doch bitte etwas über die Projekte. Auf welche sind Sie bisher besonders stolz?
RATKA: Ich habe jetzt schon an einigen Kurzfilmen, Werbungen und sogar einem Kinofilm gearbeitet, aber ich bin auf alle gleich stolz. Natürlich wird man über die Jahre besser und ich höre auch nicht gerne die Musik, welche ich vor 2 Jahren geschrieben habe, aber das macht mich nicht weniger stolz darauf. Mit meinem letzten Kurzfilm habe ich „Best Score“ bei den „Los Angeles Film Awards“ gewonnen und wir sind noch bei vielen anderen Festivals im Rennen, also liegt mein momentaner „Favorit“ (wenn man das so nennen darf) auf diesem.
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OBZ: Wie läuft ein solcher Entstehungsprozess einer Komposition ab?
RATKA: Komplett unterschiedlich. Entweder ich improvisiere einfach zu dem Bild und mit der Zeit ergibt sich eine Melodie, die mir gefällt, oder es kommt mir bei einem Spaziergang oder etlichen anderen Aktivitäten. Manchmal kommen mir Ideen beim Duschen, einmal „komponierte“ ich sogar während des Skifahrens auf der Piste.
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OBZ: Wie sieht es mit dem Budget bei Produktionen aus? Oder darf jeder Filmemacher bei Ihnen Anfragen machen oder es gibt eine einheitliche Struktur?
RATKA: Natürlich darf jeder bei mir eine Anfrage machen – ich freue mich über alles. Ob ich das Projekt annehmen kann oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Das Budget spielt, logischerweise, auch eine gewisse Rolle, doch sind Zeit und manchmal auch einfach persönliches Interesse ein Grund für eine Zu- oder Absage.
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OBZ: Wie sieht der aktuelle Markt bei Komponisten aus? Gibt es Konkurrenz? Ist der Bereich ausreichend gedeckt? Oder findet da ein gegenseitiges Unterstützen statt?
RATKA: Der Markt ist definitiv groß. Allein in Österreich – einem relativ kleinen Land – findet man viele erfolgreiche Talente. Dies hat logischerweise Vor- und Nachteile. Die Vorteile sind, dass die gesamte Komponisten-Community sehr hilfsbereit und zuvorkommend ist. „Berufsgeheimnisse“ gibt es eher selten, man versucht überall zu helfen und steht eigentlich in einem freundschaftlichen Kontakt zu vielen. Wenn es jedoch dazu kommt, dass man sich für dasselbe Projekt interessiert, dann wird man natürlich zu Konkurrenten. Allerdings läuft alles immer fair und freundlich ab und sobald der Pitch vorbei ist, ist alles wieder beim Alten.
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OBZ: Wie sieht die Kehrseite aus? Wo liegen die Nachteile? In welcher Weise auch immer?
RATKA: Der einzige Nachteil, der mir einfällt, ist, dass das Angebot oft größer als die Nachfrage ist und man so bei einigen Projekt-Pitches auf bekannte Konkurrenz trifft.
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OBZ: Was ist das Wichtigste wenn man Komponist werden möchte? Was sollte man definitiv können?
RATKA: Produzieren. Die Melodie ist – so blöd das auch klingt – oft nebensächlich. Man kann der beste Komponist der Welt sein, wenn das Demo nicht realistisch und gut produziert wurde, bekommt man den Job meist nicht. In unserer „Liga“ ist meistens das Geld für echte Orchesteraufnahmen nicht da, deswegen muss man wissen, wie man aus Sample-Libraries das Beste herausholen kann.
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OBZ: Warum ist die Musik für den Film so wichtig?
RATKA: Hat verschiedene Gründe. Ich komme gerne mit dem Beispiel eines Buches. Man kann den Subtext von einem simplen „Ich liebe dich“ über 20 Seiten in einem Buch verfassen. Vielleicht war es ein trauriges- vielleicht auch ein bedrohliches „Ich liebe dich“. In einem Film hat man genau die Zeit, die der/die Schauspieler/In braucht, um diesen Satz zu sagen. Da würde die Musik den Subtext darstellen, indem sie entweder traurig oder bedrohlich klingt. Aber natürlich könnte ich eine ganze Arbeit über die Wichtigkeit von Musik (sowohl in ihrer Anwesenheit, wie auch in ihrer Abwesenheit) in einem Film schreiben.
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OBZ: Was dürfen wir in Kürze von Ihnen erwarten? Welche Projekte stehen an?
RATKA: Dazu kann- und darf ich leider noch nichts sagen. Ich hatte viele Meetings und Telefonate – vielleicht steht ja bald etwas Aufregendes an.
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OBZ: Welche Träume / Ziele haben Sie als Filmkomponist?
RATKA: Mein Ziel: Von meiner (Film)Musik leben zu können. Mein Traum: In Hollywood als Komponist zu arbeiten.
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OBZ: Jetzt haben Sie die Möglichkeit alles zusagen, was Sie schon immer sagen wollten. Kritik, Tipps, Dankeschöns an Freunde und der Familie. Einfach alles! Was möchten Sie mitteilen?
RATKA: Ich würde mich natürlich gerne bei allen bedanken, die mich unterstützen (egal auf welche Weise) und mir nicht versuchen, meinen Traum auszureden. Ansonsten habe ich nicht viel zu sagen. Ein kleiner Tipp an andere Komponisten wäre: Nutzt jede Chance die ihr bekommt und betreibt Networking – das ist das A und O dieser gesamten Branche. Und lasst euch nicht ausnutzen, kennt euren Wert und steht auch dazu.
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Steckbrief (persönlich ausgefüllt):
Name: Tobias Alexander Ratka
Geburtsdatum: 13.12.2000
Geburtsort: Baden bei Wien.
Hobbies: Musik, Sport, soziale Interaktionen mit Freunden.
Lieblingsfilm: Film, per se, gibt es keinen, aber Star Wars ist immer ganz oben.
Lieblingsmusik/Kompositionen: Alles von Klassik, über Hip-Hop zu Jazz und Rock. Ich höre wirklich viel.
Lieblingsessen: Sushi.
Vorbilder: zu viele, um sie alle aufzuzählen.
Lebensmotto: „Just do it“ & „Take the best, screw the rest“.
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© Tobias Alexander Ratka.
© Dewey Darko.