INHALT: Renfield ist gezwungen, die Beute seines Meisters zu beschaffen und dessen Befehle auszuführen – ganz gleich, wie schändlich sie auch sein mögen. Nun, nach Jahrhunderten der Knechtschaft, ist er jedoch bereit, aus dem Schatten des Fürsten der Finsternis herauszutreten und ein neues Leben zu beginnen. Dazu muss es ihm jedoch gelingen, seine Abhängigkeit von seinem Herrn zu beenden.
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BEWERTUNG:Ein jeder kennt es. Toxische Beziehungen. Mit einem Vorzeigebeispiel dessen, muss sich der Diener Robert Montesquiou Renfield, gespielt von dem, aus Filmen wie „X-Men“ und „Warm Bodies“ bekannten Schauspieler Nicholas Hoult, auseinandersetzen. Das große Problem dabei ist nur, sein Meister ist niemand anderes, als Graf Dracula, verkörpert durch den Oscargewinner Nicolas Cage, selbst. Den Kampf aus der Coabhängigkeit, den Weg zur Selbstbehauptung und Selbstfindung, erzeugt Sympathie hinsichtlich des Hauptcharakters, durch die nachvollziehbare Lebensnähe. Für schwache Gemüter, mit Hang zur Hämatophobie, ist der Film sicherlich nichts. Renfield schafft es aber, trotz schauriger Diversitäten des Blutfließens und abgetrennter Körperteile, den Kinosaal in Gelächter zu versetzen. Graf Dracula himself ist ein Narzisst wie er im Buche steht, nur dass bei ihm sogar Selbsthilfebücher zum Erliegen kommen. Positiv aufgefallen ist außerdem Awkwafina, bekannt aus Crazy Richoder Oceans 8, in der Rolle der toughen Polizistin Rebecca. Der Bruch stereotypischer Geschlechterrollen in Form der starken, zielstrebigen Rebecca und dem trottelig, liebenswerten Renfield, ist ziemlich erfrischend und die gesamte Besetzung im Laufe des Films, wirkt sehr stimmig.
Auch andere Departments wie Maske, SFX, Kampfchoreographie und Szenenbild konnten glänzen, um mit gut gewähltem Bildausschnitt und Nachbearbeitung, für Atmosphäre zu sorgen. Wer sich auf eine ernsthafte Gruselpartie eingestellt hat, ist hiertatsächlich an der falschen Adresse. Fündig wird man, auf der Suche nach Humor, Unterhaltung, zwischenmenschlichen “aww“ Momenten und ganz viel Blut. Renfield ist also wirklich kein Dracula Film wie man ihn erwarten würde, aber auf jeden Fall sehenswert! Renfield-Schrecklich Komisch.
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Kinostart: 25. Mai 2023.
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Die Bewertung zum Film wurde von Nele Neomi Kuppens geschrieben, der den Film am 08. Mai 2023 in Köln sah.
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