INHALT: Nachdem er das Unternehmen ein Jahr zuvor verlassen hat, tritt der kampferprobte Stuntman Colt Seavers wieder in Aktion, als der Star eines großen Studiofilms plötzlich verschwindet. Während sich das Geheimnis um den vermissten Schauspieler vertieft, findet sich Colt bald in einer finsteren Verschwörung wieder, die ihn an den Rand eines Sturzes treibt, der gefährlicher ist als jeder Stunt.
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UNSERE REZENSION: „The Fall Guy“ ist die neue Action-Komödie von David Leitch mit Ryan Gosling und Emil Blunt in den Hauptrollen. Der ca. 127 minütige Film, der mit einer Altersfreigabe ab 12 daherkommt verfolgt den Stuntman Colt Seavers (Ryan Gosling), der am Set seiner Geliebten, der Regisseurin Jody Moreno (Emily Blunt), durch das Verschwinden des Hauptdarstellers in eine echte Verschwörung eingewickelt wird. Dabei versucht er die Beziehung zu Jody und die Aufklärung des Verschwindens von Tom Ryder (Aaron Taylor-Johnson) zu managen und wird auf eine irrwitzige und mit grandiosen Stunts versetzte Hetzjagd geschickt.
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„The Fall Guy“ ist eine Liebeserklärung an Stuntmenschen, wie eigentlich jeder Film des Stuntman-turned-Director David Leitch. Hier aber auf eine deutlich direktere Art und Weise, da wir einen Stuntman während eines Drehs mit verfolgen und somit nicht nur atemberaubende Stunts zu sehen, sondern auch einen Einblick in die Welt der Stuntmenschen bekommen. Ryan Gosling trägt den Film dabei auf seinen Schultern. Emily Blunt stellt ihm dabei eine geschwungene, ungezwungene und lebendige Performance gegenüber. Beiden Schauspielenden bei ihren Interaktionen zuzusehen hätte den Film alleine schon interessant machen können, aber dazu gleich mehr.
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„The Fall Guy“ weiß, was er ist. Ein locker-leichter Film für zwischendurch, der zwar durchaus auch emotionale Momente mitbringt, aber diese in der Flut an Action und Humor deutlich zurücktreten. Dass der Film sich schon in seiner Grundstruktur nicht allzu ernst nimmt, erkennt man allein schon anhand des Films, den Jody dreht. Ein Science-Fantasy Hollywood Blockbuster, der so trashig ist, dass es absurd wirkt, wie hoch die Produktion in der Branche angesehen wird.
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Das bringt mich aber leider auch zu dem einen großen Kritikpunkt, den ich an dem Film habe. Das Setup mit einem ätzend selbstverliebten Tom Ryder, einer Stuntman-Regie, Liebesgeschichte und dem Leben von Stuntmenschen am Set hätte locker gereicht, um eine fesselnde Geschichte zu erzählen. Sobald die „echte“ Verschwörung startet, beginnt der Film eine sehr unoriginelle Nebenhandlung als Haupthandlung zu behandeln, die, meiner Meinung nach, dem Produkt deutlich mehr schadet, als dass es ihm gut tut. Es wäre deutlich interessanter gewesen, tiefer in die Welt der Stunts abzutauchen. Und dass das einem Regisseur wie David Leitch passiert, ist leider schon ironisch. Natürlich ist nicht klar, wie viel Freiheit Autor Drew Pearce beim Schreiben des Skripts hatte und ob irgendwelche Executives eine Geschichte über Stunts nicht als lukrativ genug eingeschätzt haben, aber ich finde so mischen sich hier zwei Filme, von denen der eine wirklich Spaß macht und der andere ziemlich banal ist.
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Dennoch würde ich den Film empfehlen, wer Lust auf locker-flockige Blockbuster Action hat.
Und hoffentlich gibt es bald endlich eine Oscar Kategorie für die besten Stunts.
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3,5 von 5 mal „I was Made for Lovin‘ you“.
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Info: Der Film basiert auf einer gleichnamigen TV-Serie aus den 80ern (Deutscher Titel: Ein Colt für alle Fälle).
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Kinostart: 30. April 2024
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