Walt Disney Pictures führte zum Kinostart von „PRINCE OF PERSIA – DER SAND DER ZEIT“ ein Interview mit Jake Gyllenhaal. Jake Gyllenhaal wurde am 19. Dezember 1980 in Los Angeles, California, USA geboren. In seiner großartigen Karriere spielte Jake Gyllenhaal in folgenden Filmen mit: October Sky, Moonlight Mile, Donnie Darko, The Good Girl, The Day After Tomorrow, Brokeback Mountain, Zodiac, City Slickers, Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn, uvm.
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Weitere Informationen über Jake Gyllenhaal finden sie unter:
http://www.gyllenhaal.de
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Walt Disney Pictures stellte uns dieses Interview zum Kinostart von „PRINCE OF PERSIA – DER SAND DER ZEIT “ zur Verfügung. Der Film läuft ab den 20. Mai 2010 in den deutschen Kinos!
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Jake Gyllenhaal wurde bereits einmal für den Oscar® nominiert und 2006 als „Bester Nebendarsteller“ mit den Awards der British Academy of Film and Television (BAFTA) und des National Board of Review ausgezeichnet. Für seine berührende Darstellung des Jack Twist in Ang Lees Drama BROKEBACK MOUNTAIN („Brokeback Mountain“, 2005) wurde er außerdem für den Oscar® und den Award der Screen Actors Guild (SAG) vorgeschlagen. Zu seinen weiteren wichtigen Filmen zählen BROTHERS (2009), RENDITION („Machtlos“, 2007), ZODIAC („Zodiac – Die Spur des Killers“, 2007), JARHEAD („Jarhead – Willkommen im Dreck“, 2005), PROOF („Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn“, 2005), THE GOOD GIRL („The Good Girl“, 2002), MOONLIGHT MILE („Moonlight Mile“, 2002), LOVELY AND AMAZING (2001), DONNIE DARKO („Donnie Darko“, 2001) und OCTOBER SKY („October Sky“, 1999).
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Demnächst wird Gyllenhaal mit Anne Hathaway in Edward Zwicks romantischer Komödie LOVE AND OTHER DRUGS zu sehen sein, die Herbst 2010 in die amerikanischen und Januar 2011 in die deutschen Kinos kommen soll. Bereits im Dreh befindet sich sein neuestes Projekt SOURCE CODE, das Duncan Jones, Regisseur von MOON („Moon“, 2009) inszeniert. In diesem Sci-Fi-Drama spielt Gyllenhaal einen Soldaten, der im Körper eines Pendlers erwacht und Zeuge einer Bombenexplosion in einem Zug wird.
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In PRINCE OF PERSIA – DER SAND DER ZEIT spielt Gyllenhaal ab dem 20. Mai den schlitzohrigen Draufgänger Prinz Dastan.
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FRAGE: Mit PRINCE OF PERSIA: DER SAND DER ZEIT werden Sie wahrscheinlich in die Kategorie der Actionhelden hineinkatapultiert. Warum wollten Sie in diesem Genre zum jetzigen Zeitpunkt in ihrer Karriere arbeiten?
GYLLENHAAL: Es gibt in den Filmen, die ich bis jetzt gemacht habe, keine konsequente Linie. Die einzige Konstante ist vielleicht, dass es Einheitlichkeit eben nicht gibt. Ob man nun einen kleinen Film über zwei Schäfer dreht, die sich in Wyoming verlieben, oder einen epischen Actionfilm wie PRINCE OF PERSIA – DER SAND DER ZEIT, immer geben einem die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet, das Vertrauen, das Beste aus sich herauszuholen. Und letztlich dreht sich alles nur darum, das Publikum zufrieden zu stellen. Und genau das leistet unser Epos, das einfach Spaß macht.
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FRAGE: War Ihnen das populäre Videogame „Prince of Persia“ vertraut, bevor sie die Rolle von Prinz Dastan angenommen hatten?
GYLLENHAAL: Ich habe als Kind mit der ersten Version des Games gespielt und während der Dreharbeiten für die Recherche wieder damit begonnen. So konnte es in der Produktionsphase vorkommen, dass ich das Game spielte und dann den Vorschlag machte ‚Vielleicht können wir diese Bewegung ausprobieren und in den Film integrieren’. Dann holte ich die Stuntmänner in meinen Wohnwagen und zeigte ihnen diese Bewegung, die sie anschließend in eine Szene einarbeiteten. Und plötzlich hing ich zwei Stunden lang an Drähten und fragte mich nur noch ‚Warum, zum Teufel, habe ich das überhaupt erwähnt?’ Dann aber dachte ich nur noch, dass all das im Film ein Riesenspaß sein würde, es toll aussehen und den Ausschlag, den ich von diesem Gurtgeschirr bekommen würde, absolut wert sein würde.
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FRAGE: Wie war die Zusammenarbeit mit Regisseur Mike Newell?
GYLLENHAAL: Mike Newell hatte einen großartigen Ansatz für diesen Film. Von Beginn an hatten er und Jerry Bruckheimer diese brillante Idee, den Film in der Realität zu verankern. Wie aber macht man aus Fantasie Wirklichkeit, fragte ich mich. Mike zeigte mir ein Gemälde aus dem 6. Jahrhundert, auf dem man einen persischen Mann auf einem Teppich liegen sah, wie er vor sich hinträumte, fast halluzinierte. ‚Genau das will ich für unseren Film erreichen’, sagte Mike. ‚Der Film soll in der persischen Mentalität des 6. Jahrhunderts verankert sein, als man glaubte, dass Fantasie Realität werden könnte, dass man einen Dolch finden könnte, mit dem sich die Zeit zurückdrehen ließe und es keinen Zweifel daran gab, dass dies alles wirklich passieren könnte, weil man damals eben daran glaubte.’
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FRAGE: Es gibt atemberaubende Stunts in PRINCE OF PERSIA – DER SAND DER ZEIT. Wie groß waren die körperlichen Herausforderungen dieser Rolle?
GYLLENHAAL: Ich bin selbst ein sehr aktiver Mensch, deshalb liebte ich es natürlich, für diesen Film zu trainieren und die Stunts auszuführen. Als ich erfuhr, dass meine Figur im Videogame auf Mauern lief, war mir klar, dass ich Parkour lernen musste, das stand außer Frage. Ich hatte das Glück, David Belle kennen lernen und mit ihm trainieren zu können. Er hat Parkour erfunden und mir beigebracht, sicher auf Mauern zu laufen und von Dächern zu springen. Nichts wird hier vorgetäuscht, wir haben alles auch wirklich getan.
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FRAGE: Wie sah das Training als Vorbereitung für diesen Film aus?
GYLLENHAAL: Wir haben Monate vor Beginn der Dreharbeiten mit normalem Training und auch speziellem Parkour-Training begonnen. Anfangs trainierte ich mit Turnern und Akrobaten in Los Angeles, ging auch täglich ins Fitness-Studio. Im Monat der Vorproduktion und der Proben in London begann die Stunt- und die Kampfchoreographie intensiver zu werden. Es war eine Art Persian-Prince-Ausbildungslager – und das einen ganzen Monat lang.
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FRAGE: Schüchterten Sie Quantität und Qualität von Stunts in diesem Film ein?
GYLLENHAAL: Ich wolle alles selbst machen. Warum sollte man ein solches Epos wie dieses drehen, wenn man nicht selbst die Stunts machen oder es zumindest versuchen will? Zugegeben, es gibt im fertigen Film Einstellungen, in denen nicht ich zu sehen bin. Aber versucht habe ich sie alle selbst, auch wenn ich am Ende ersetzt wurde. Mein erster Sprung im Film ging über 10,6 Meter, und ich war ziemlich nervös, bevor wir ihn drehten. Wir waren auf dem Dach dieses hohen Gebäudes in Quarzazate, auf dem ich laufen und von dem ich schließlich herunterspringen sollte. Es war das erste Mal, dass ich für einen Sprung im Film ein Geschirr aus Gurten angelegt bekam. Ich habe wohl an die hundert Mal vom Dach nach unten gesehen. Ich erinnere mich daran, wie ich dachte, dass ich diesen Jungs einfach vertrauen musste, sie waren schließlich auf ihrem Gebiet die Besten der Welt. Nach meinem Sprung habe ich ein Foto von mir gemacht. Ich habe es immer noch. Es wird vielleicht mein Bildschirmschoner werden, vielleicht aber auch nicht.
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FRAGE: Welche Szene war beim Dreh von PRINCE OF PERSIA: DER SAND DER ZEIT Ihre Lieblingsszene?
GYLLENHAAL: Die Kampfszene mit Asoka. Asoka verfolgt mich auf einem Pferd. Er hat einen Speer in der Hand und gallopiert mir hinterher, während ich vor ihm flüchte und er immer näher kommt. Ich laufe in einen kleinen Tunnel hinein, an seinem Ausgang dann die Mauer hoch und hole ihn aus dem Sattel. Wie hier Parkour zum Einsatz kommt, ist sehr smart und cool.
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FRAGE: Im Film gibt es ein packendes Straußenrennen. Welche Erfahrungen haben Sie mit diesen Vögeln gemacht?
GYLLENHAAL: Die gefährlichsten Drehtage waren die, an denen die Strauße ihren Einsatz hatten. Das sind wirklich bösartige Vögel, sehr, sehr gefährlich. Sie können dich mit ihrem Schnabel töten, dein Gesicht mit ihren Klauen zerreißen. Und sie sind groß, wirklich sehr groß und können dich zertrampeln. In einer Szene stolpere ich mitten in ein Straußenrennen hinein und ich renne buchstäblich um mein Leben, während acht Strauße mich jagen. Nach dem ersten Take dieser Einstellung dachte ich nur ‚Puh! Das muss toll ausgesehen haben!’ Doch die Leute von der Crew sagten nur ‚Die Kameras liefen und du bist losgerannt. Wir haben die Strauße erst rausgelassen, nachdem dein Lauf beendet war.’
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FRAGE: Was reizte Sie am Action-Abenteuer-Genre?
GYLLENHAAL: Ich habe epische Action-Abenteuer-Filme schon immer mit großer Begeisterung angeschaut, träumte schon als kleiner Junge davon, einmal Indiana Jones oder Errol Flynns Robin Hood zu sein. Das sind einfach coole Figuren voller Humor. Beim Lesen des Drehbuchs spürte ich, dass Dastan eine Figur im Geist dieser klassischen Vorbilder war. Er hatte einen trockenen Humor. Er war cool. Aber vor allem nahm er sich selbst nicht zu ernst. Und das war in dieser Geschichte klar ersichtlich.
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FRAGE: Wovon ließen Sie sich inspirieren, als sie Dastan, ihre Rolle, entwickelten?
GYLLENHAAL: Errol Flynn war eine wirklich große Inspiration. Für mich war das ein Epos voller Abenteuer und Humor, dieses Gefühl hatte ich jedenfalls. Ich war fasziniert davon, wie man Humor zeigen und gleichzeitig die fantastischen Aspekte ernst nehmen und daran glauben konnte. Dieses Gleichgewicht zu halten, war immer von großer Bedeutung. Errol Flynn hatte große Erfahrung darin. Wenn die Geschichte es erforderte, hat er sich voll und ernsthaft in diesen Momenten engagiert, aber dann eben auch großen Spaß gehabt und das auch vermittelt. Sein Einfluss auf meine Figur war enorm.
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FRAGE: Wie haben Sie sich Dastan, ihrer Figur, genähert?
GYLLENHAAL: Von Anfang an betonte Jerry Bruckheimer, dass diese Figur ein echter Mensch sein müsse, kein Cartoon sein dürfe. Ich habe gemeinsam mit unserer Kostümdesignerin Penny Rose an einem Look für Dastans Kleidung gearbeitet. Hinter jedem Kleidungsstück verbirgt sich eine Geschichte, die nicht unbedingt im Film auch erzählt wird, mir aber bekannt ist. Zu Beginn des Films trage ich diese eine Jacke. Sieht man genau hin, erkennt man einige Dinge, die an dieser Jacke herabhängen. Wir kamen zu dem Schluss, dass es vielleicht Haarteile von Frauen, die er früher umworben hatte, waren, die Dastan später an seine Jacke geknüpft hatte.
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FRAGE: Wie war es, mitten im Sommer in der Wüste einen Film zu drehen?
GYLLENHAAL: HEISS. Aber wir waren so gut mit Wasser versorgt, es war geradezu lächerlich. Auf dem Set sah es aus, als würde der Super Bowl ausgetragen. Leute liefen wirklich mit Gatorades herum, um anderen während der Pausen zwischen den Takes den Mund zu besprühen. Ich hatte mehrere Kleidungsstücke übereinander an, aber das half mir letztlich genauso, wie es den Berberstämmen und den anderen Menschen hilft, die in solchen klimatischen Verhältnissen leben. Ich trug also ironischerweise die passende Wüstenkleidung, während alle anderen in Shorts und T-Shirts herumliefen.
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FRAGE: Wie gefiel Ihnen der Drehort Marokko?
GYLLENHAAL: Ich liebe Marokko, habe dort zwei Filme gedreht. Insgesamt habe ich damit vier bis fünf Monate in Marokko verbracht, bin überall herumgereist – Marrakesch, Erfoud und Quarzazate. Die Marokkaner sind liebenswert, großzügig und voller Leben. Das Land hat eine wunderbare Kultur und eine große außergewöhnliche Geschichte.
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FRAGE: Mochten Sie das marokkanische Essen?
GYLLENHAAL: Ich habe eine Menge Tajine gegessen. Ich liebe dieses Ragout. Einfach großartig, im Grunde habe ich nichts anderes gegessen. Und so blieb ich in Form. Wollen Sie mein Geheimnis wissen, wie man fit bleibt: es ist die Tajine-Diät.
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FRAGE: Im Film dreht sich alles um Schicksal, um Vorsehung. Glauben Sie daran?
GYLLENHAAL: Jetzt, mit zunehmendem Alter, glaube ich definitiv an Vorsehung und Bestimmung. Als ich noch jünger war, besaß ich einfach zu wenig Lebenserfahrung, um die Vergangenheit so zu schätzen, wie ich das jetzt tue. Durch die Fähigkeit, meine früheren Erfahrungen zu bewerten, entwickelte sich die Überzeugung, dass wir alle so etwas wie ein Schicksal haben. Aber können wir es auch beeinflussen? Wer weiß?