Jeder kennt sie, furchtbare Monster, von denen Kinder in ihren Alpträumen heimgesucht werden. Aber für Tim lebt der Boogeyman, der schwarze Mann, in seinen Erinnerungen weiter… als die Kreatur die vor 16 Jahren seinen Vater verschlang. Existiert der Boogeyman wirklich? Oder hat Tim ihn nur erfunden, um sich selbst zu erklären, warum sein Vater die Familie verlassen hat? Die Antworten liegen verborgen in den finsteren Ecken und hinter halb geschlossenen Schranktüren des Hauses seiner Kindheit. Ein Ort, an den er zurückkehren muss, um sein Trauma zu beenden und sich seinen Ängsten zu stellen. Doch schon bald stellt sich heraus, dass seine Furcht alles andere als eingebildet ist…
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Originaltitel: Boogeyman
Regie: Stephen Kay.
Drehbuch: Juliet Snowden, Stiles White.
Darsteller: Barry Watson (Tötet Mrs. Tingle), Emily Deschanel (Bones), Lucy Lawless, Sky McCole Bartusiak, Tory Mussett, Andrew Glover, Charles Mesure.
Genre: Horror / Drama / Mystery / Thriller
Land: USA / Neuseeland / Deutschland
FSK: 16 Jahre.
Laufzeit: 85 Minuten.
Bildformat: 1.85:1 / 16:9 Widescreen (1080p).
Sprachen: Deutsch, Englisch.
Tonsystem: Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 5.1
Untertitel: deutsch.
Extras: Trailer, Bildergalerie, Trailershow, Bonusfilm „The Boogeyman“.
Vertrieb: cmv-laservision / AL!VE
Anmerkung: Zwischen Arthaus und Horror der frühen 2000er. In der Mediabook zum 2005er Horrorfilm „Boogeyman – Der schwarze Mann“ befinden sich sowohl der eben genannte Film, sowie der Film „The Boogey Man“ von 1980. Im Folgenden werde ich auf beide Filme separat eingehen, da sie quasi nichts miteinander gemein haben außer den Namensgebenden Antagonisten, der aber auch selbst nicht in kohärenter Gestalt auftritt. Es ist also nicht von einem Remake zu sprechen, sondern eher von einem Auffrischen des Charakters „Boogey Man“.
Filmbewertung: 4 von 5 Filmklappen.
The Boogey Man (1980)
In seinem amerikanischen Horror-Thriller vereint der deutschstämmige Regisseur und Schauspieler Ulli Lommel Aspekte des Arthaus Kinos mit Konventionen des Exploitation-Horrors. Eine Kombination, die sich durchaus sehen lassen kann und eher durch Stimmung und Atmosphäre glänzt, als durch Schock-Horror. Hier sind auch klar die Einflüsse künstlerischer Größen wie Andy Warhol und Rainer Werner Fassbender zu erkennen, mit denen Lommel über lange Strecken seiner Karriere zusammengearbeitet hat. Die Kamera wird zu einem stilistischen Werkzeug, das kaum beliebig eingesetzt wird. Jede Einstellung scheint irgendwo besonders und stark durchdacht zu sein. Der Film selbst ist ein eher langsamer, ruhiger Schocker, der mehr auf den Aufbau des Horrors setzt, als auf eine grenzenlose Celebrierung dessen Points. Wenn der Gore-Faktor dann einsetzt, trifft er dadurch, obwohl nicht übermäßig obszön, härter. Eine fantastische Ergänzung für Fans des 80er Jahre Horrors.
Filmbewertung: 3 von 5 Filmklappen.
Boogeyman – Der schwarze Mann (2005)
Was für eine Zeitkapsel der frühen 2000er. Blaustich im Colorgrading, unnötige und relativ exzessiv eingesetzte Jumpscares, eine unglaublich Dröge und uninspirierte Geschichte, die nur als Rahmen für billiges Erschrecken dient und eine Melodramatik, die sich wie Teer durch jede Minute des Films zieht. Charaktere sind keine Charaktere, sondern entweder Hüllen für Traumata oder langweilige, totgehörte Dialogzeilen sprechende Abziehbilder von Menschen. Also quasi die Essenz von vielen Horrorstreifen seiner Zeit. Ergo eine perfekte Zeitkapseln? Nicht ganz. Der Film hat bestimmte Qualitäten, die ihn doch leicht aus dem Allerlei seiner Zeit abheben. Nämlich die Kameraarbeit und das Productiondesign. Bilder, die gezeichnet werden, sind derbe Stimmungsvoll und ziehen in eine Welt, die sich der Film durch die oben genannten Schwächen leider selbst kaputt macht. Kamerafahrten sind für mich teilweise vorher ungesehen gewesen und Einstellungen zeugen von einer tiefgreifenden Kreativität des Regie-DoP-Teams, die uns wohl eher auf einen Drogentrip mitnehmen wollten – und das im besten Sinne. Leider schaffen es diese sehr positiven Aspekte nicht, diesen Film besonders stark zu elevieren, so dass er leider nur knapp über seinen Zeitgenossen schwebt.
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Wie vielleicht bemerkt worden ist, habe ich kaum über Schauspieler*innen in den Filmen gesprochen. Das liegt ganz einfach daran, dass diese so dermaßen in den Schatten der Geschichte und der Effekte treten, dass es nichts Nennenswertes zu ihnen zu berichten gibt. Sie machen einen souveränen Job mit dem Material, das ihnen gegeben wurde.
Bildbewertung: 5 von 5 Fernsehern.
Hier gibt es bei beiden Filmen nichts zu beanstanden. Die Bilder sind gestochen scharf und fantastisch restauriert.
Tonqualität: 5 von 5 Soundboxen.
Hier gilt das gleiche wie für das Bild. Der Ton ist immer klar verständlich. Es gibt keine Störgeräusche und die Abmische fügt die Stimmen perfekt mit den Effekten zusammen.
Bonusbewertung: 3 von 5 Sternen.
Hier muss wieder eine klare Linie zwischen dem 1980er und dem 2005er Film gezogen werden.
Während der Film von Ulli Lommel mit einem Audiokommentar und Interview des Regisseurs glänzt, hat der 2005er Film nichts Besonderes zu bieten.
Hier gibt es nur:
– Original Trailer
– Deutscher Trailer
– animierte interaktive Menüs (ist auch leider nicht wirklich der Fall)
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The Boogey Man (1980): 3 von 5 Sternen.
Boogeyman – Der schwarze Mann (2005): 1 von 5 Sternen.
Mediabookbewertung: 2 von 5 Booklets.
Leider gibt es kein schönes Artwork auf dem Cover des Mediabooks. Es wurde lediglich das bereits verwendete Blu-ray Cover genommen und auf die Größe des Buchs gezogen. Die Rückseite zeigt zwei Bilder aus den Film, von denen eines für kaum eine Sekunde im Film zu sehen ist und nur dazu dienen soll den Film schmackhafter zu machen, da der hier gezeigte Body-Horror ein durchaus schönes Bild gibt. Allerdings weckt das Bild doch sehr falsche Hoffnungen. kluger Marketing-Move, aber nicht die feine englische Art. Von innen ist das Mediabook da schon deutlich ansehnlicher. Den Hintergrund bildet eine Aufnahme aus dem Film, in der das Haus, das Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist in einem stimmungsvollen Setting gezeigt wird. Im Booklet bekommen wir dann doch noch ein paar Hintergrundinformationen zum Film und seiner Thematik, die ebenfalls mit Bildern aus selbigem verziert sind. Alles in allem aber doch eher dürftig. (Besprechung >Arie Jaspers<).
Abspann: Nein! Nach dem Abspann kommt nichts mehr.
Zusätzliche Infos: —
Wendecover: Ja! Ist vorhanden. Aufkleber zum abziehen.
EAN: 4260403752883
VÖ-Kauf: 21. Oktober 2021
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