Im Gefängnis lernt der Schauspieler Martin (Jürgen Prochnow) den jungen Thomas (Ernst Hannawald), Sohn eines Aufsehers, kennen. Nach Kuraths Entlassung ziehen beide zusammen. Die Eltern des Jungen, die noch über das Sorgerecht verfügen, erzwingen seine Einweisung in eine Erziehungsanstalt. Kurath muss erleben, wie die Persönlichkeit seines Freundes in der Anstalt zunehmend demontiert wird. Nach einem Selbstmordversuch wird er in eine psychiatrische Klinik eingeliefert.
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Originaltitel: Die Konsequenz
Regie: Wolfgang Petersen (Das Boot).
Drehbuch: Wolfgang Petersen.
Darsteller: Jürgen Prochnow, Ernst Hannawald, Werner Schwuchow, Hans-Michael Rehberg, Hans Putz, Elisabeth Fricker, Walo Lüönd, Edith Volkmann, Erwin Kohlund, Alexis von Hagemeister.
Genre: Drama
Land: Deutschland
FSK: 12 Jahre.
Laufzeit: 96 Minuten.
Bildformat: 1.33:1 / 4:3 Vollbild
Sprachen: Deutsch
Tonsystem: Dolby Digital 2.0
Untertitel: deutsch.
Extras: Trailer, Booklet.
Vertrieb: EuroVideo Medien GmbH.
Filmbewertung: 4 von 5 Filmklappen.
In dem autobiographischen Drama „Die Konsequenz“ von Wolfgang Petersen lernt der, wegen einer romantischen Beziehung zu einem Minderjährigen, Inhaftierte Schauspieler Martin Kurath (Jürgen Prochnow) den 16-jährigen Thomas Manzoni (Ernst Hannawald) während eines Theaterstücks in der Haftanstalt kennen und beide verlieben sich ineinander. In klassischer LGBTQIA+-Drama-Manier werden beide mit der Inakzeptanz ihrer Mitmenschen konfrontiert, die in der Beziehung der beiden ein Problem sehen.
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Überraschend an dem Film ist, dass er verhältnismäßig ruhig mit seinem Thema umgeht. Während in vielen Filmen dieses Genres die Homosexuellen nicht nur mit verbaler oder gestischer sondern auch physischer Gewalt konfrontiert werden, fehlt diese Art der Gewalt in „Die Konsequenz“. Der Unmut wird viel ruhiger und subtiler verlautet als es in vielen seiner Genrekollegen der Fall ist. So wird ein Bild der 70er Jahre in Deutschland kreiert, das zwar weit entfernt von einer totalen Gleichberechtigung ist, aber dennoch toleranter daherkommt. Es klingt paradox, aber wenn man den Film schaut, wird man verstehen.
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Ansonsten haben wir hier durchweg starke Performances von den Schauspieler*innen. Allen voran die beiden Hauptdarsteller, die zu einer Zeit in der Al Pacino aufgrund der Homosexualität seines Charakters in „Dog Day Afternoon“ angeblich Bedenken hatte die Rolle anzunehmen, ein zweifellos provokantes Thema mit Würde und Authentizität porträtieren. Was mir ein wenig negativ auf den Magen schlägt, ist die Alterskonstellation der beiden Hauptcharaktere. Ich bin nicht sicher, ob während der 70er eine einvernehmliche Beziehung zwischen einem Erwachsenen und einem 16-jährigen legitim war, aber der Film lässt doch schnell vergessen, wie hoch der Unterschied im Reifegrad der Charaktere ist. Außerdem scheint mir die Liebesgeschichte unglaubwürdig schnell zu passieren, was ich aber im Falle einer realen Darstellung der Autobiographie nur anzweifle ohne die Option zu nehmen, dass es wirklich so passiert sein könnte.
Bildbewertung: 5 von 5 Fernsehern.
Wir haben hier ein wunderschön klares schwarz-weiß Bild im 4:3 Format der alten Röhrenfernseher.
Tonqualität: 4 von 5 Soundboxen.
Der Ton hat ein zugrundeliegendes Rauschen, das kaum hörbar ist, nachdem es mir einmal auffiel aber immer heraus stach. Ansonsten grandios überarbeitet.
Bonusbewertung: 2 von 5 Sternen.
Im Booklet finden wir ein kleines Booklet mit ein paar Hintergrundinformationen zu dem Film und seinem Standing in der Geschichte des LGBTQIA+-Films. Ansonsten haben wir nicht, was mit der Kürze des Booklets eher enttäuscht.
Abspann: Nein! Nach dem Abspann kommt nichts mehr.
Zusätzliche Infos: —
Wendecover: Ja! Wendecover vorhanden.
EAN: —
VÖ-Kauf: 09. Juni 2022.
www.eurovideo.de